Seit zwei Wochen habe ich einfach keine Inspiration über etwas zu schreiben. Meine Muse gönnt sich eine Auszeit, eine Pause. Ich bin leer und habe nichts zu sagen. Ich lebe Tag ein Tag aus vor mich hin und alles bleibt gleich.
Ich bin es doch gewohnt einen bewegten Alltag, ein bewegtes Leben zu leben. So langsam merke ich, dass es mir fehlt neue Dinge zu erkunden, zu entdecken, auszuprobieren. Ich brauche Adrenalinkicks und möchte mich mit anderen darüber austauschen. Gemeinsam tanzen, singen, lachen...
Es ist genauso wichtig sich Ruhe zu gönnen und wieder neue Kraft aus ihr zu schöpfen. Jetzt merke ich, dass es mir sehr gut getan hat, meinem Körper und Geist etwas Ruhe zu gönnen. Nach Anspannung, Entspannung, eine Wellenbewegung, die ganz natürlich ist. Auch dies ist eine Bewegung. Es bewegt mich auf und ab, mal schnell, mal langsam, all das gehört zu dem großen Ganzen. Dabei kommt mir soeben das Bild eines Segelbootes, welches sich auch ganz still und leise fast auf der Stelle vom Wasser getragen, langsam hin und her bewegt.
Mir kommen immer wieder Visionen (vorm Schlafen gehen oder auch mal tagsüber), doch schnell merke ich, dass Corona meine Grenze ist. Bisher war es mein innerer Schweinehund der mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Jetzt ist es Corona. Ein coronaler Virus, der die mir wichtigen Dinge, Herzensangelegenheiten einschränkt oder sie lähmt. Dadurch geraten sie in Vergessenheit oder sterben aus.
Eine neue Ära läutet ein. Wir wissen alle, dass es anders wird. Doch wie? Das weiß niemand.
Die letzten zwei Wochen sind so an mir vorbeigerannt. Arbeit, Kinder und jetzt Ferien. Viel Zeit, die ich für mich habe, ich lasse meine Gedanken schweifen. Wenn ich mich mit Menschen meiner Umgebung austausche, dann mehr Deep Talk, als Small Talk. Könne wir das überhaupt noch?
Naturerlebnisse sind meine einzige Rettung, mein Anker. Mein Garten, dem ich in der sonnigen Zeit sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt habe. Wir haben Blumen eingepflanzt, die jetzt schon von den ersten Schnecken angefressen werden. Hochbett und Gewächshaus angelegt. Außerdem eine Kräuterpyramide bestellt. Gewerkelt und im Bauhaus neue Dinge für unser Haus besorgt. Heimwerken, kann doch jeder.
Dennoch fehlt etwas. Ein sehr wohltuender und schöner Ausgleich war das Musizieren mit einem Freund. Wir probten letzte Woche für eine Taufe. Dort werde ich am Sonntag singen. Zwar im Vorraum der Kirche, aber immerhin. Auf die nächste Probe warte ich schon sehnsüchtig.
Eine Auszeit war ein Ausflug an den Hopfensee mit einer lieben Freundin. Ich habe sie besucht und wir haben eine schöne Zeit zusammen verbracht. Am Abend gemeinsam die Päpstin geschaut. Ich liebe Biografische Legenden oder - Werke. Sehr motivierend und beeindruckend zugleich.
Gerade höre ich Loreena MCKennitt und schreibe mal wieder. Eine Gewohnheit, die mein Ausgleich war und ist. Doch musste ich in letzter Zeit noch mehr in mich hinein hören und mich mit dieser Situation auseinandersetzen, wie sie wirklich und wahrhaftig ist.
Wie wäre es CD Musikabende zu machen, jeden Abend in andere Welten abtauchen. Meditieren, sich auf sich selbst besinnen und sich komplett mit sich und seinen innersten Wünschen, Träumen und Visionen auseinandersetzen.
Es gibt so vieles auf dieser Welt. Die Entschleunigung der heutigen CoronaÄra ist so wertvoll und kostbar. Gehe in dich, setzte dich mit dir auseinander. Horche hinein und höre, was deine Seele dir zu sagen hat.
Während eines Basenbades von zweieinhalb Stunden sagte sie mir, singe aus voller Fülle aus dir heraus. Ich lag in der Badewanne und habe zuerst einfach so Lieder gesungen und improvisiert, nach einer Weile wurde eine Art tranceartiger Moment daraus. Ich sang aus meinem Inneren, Laute oder eine mir fremde Sprache, schiefe, schrille Töne. Es tat so gut, nicht perfekt zu sein. Mein Mann sogar war überrascht von diesen Ausbrüchen, so kannte er mich gar nicht. Doch ich fühlte mich frei und lernte verschiedene neue Arten des Singens aus meiner Mitte kennen. Ich fühlte mich unglaublich wohl und authentisch echt damit. Ich war es, die man an diesem Abend hörte.
Aus jeder Einschränkung kann man das Beste machen. Neudenken, kreative Alternativen schaffen und das Leben genauso wertvoll und kreativ gestalten, so bewegt, wie zuvor. Vielleicht sogar noch bewegter. Denn es ist authentisch und wahrhaftig. Es ist so, wie ich es mir gestalte und es für mich „erschaffe“. Es folgt nicht irgendwelchen gesellschaftlichen Vorgaben oder Normen, sondern meiner eigenen Vorstellung und der meiner Liebsten. Ein Leben im Hier und Jetzt, zeitlich wie örtlich fast eingefroren, sich langsam ausbreitet und in jedem von uns wächst.
Von der Leere in die Fülle kommen, nur noch die Dinge tun, die mir wichtig sind und die das Leben ausmachen. Mein Leben, das wozu ich gemacht bin, wozu ich geschaffen wurde, das Leben für welches ich mich entscheide. Aus eigenem Antrieb. 🙏
Hinweis: Inhaltlich beschäftige ich mich mit dem Thema Nachhaltigkeit und bewusster Ernährung. Mein neues Thema: Bewegter Alltag! Dazu gibt es dann jeden Tag ein paar neue Inspirationen und Dinge, die ich entweder selber ausprobiere, gehört habe und natürlich meine ganz eigenen Praxiserfahrungen.