Samstag, 27. Februar 2021

Philosophische Gedanken aus meiner Jugend

Hier mal zur Abwechslung eine Geschichte: (ich finde diese Geschichte passt sehr gut in die heutige Zeit und lässt sich auf verschiedenste Lebensbereiche und -erfahrungen übertragen) 

Bewusst oder unbewusst, gewollt oder nicht; sie trug diese eine Brille. Schwarz, mit hellen, gelben Gläsern. Nicht, weil sie diese besonders mochte, sondern weil sie keine andere besaß. Besäße sie andere Gläser, so trüge sie diese. Nicht, weil sie wollte, sondern weil sie nicht anders konnte. Fast alle Menschen in ihrer kleinen Welt trugen diese Gläser. Helles, gelbes Glas, gehalten von einem stabilen, unbeweglichen Rahmen, welcher die Gläser in Form hielt, damit sie nicht herausfielen. Geschah dies jedoch bei Zeiten, waren schnell viele bemüht neue gelbe Gläser zu besorgen. Nicht, weil sie diese besonders mochten, sondern weil sie es nicht besser wussten.

Eines Tages begegnete sie einem alten Mann. Sie wusste nicht recht was es war, jedoch verspürte sie ein Gefühl, welches sie zuvor nicht kannte. Nichts besonderes fiel ihr auf, als sie ihn auf Besonderheiten hin untersuchte, die ihm diese Ausstrahlung verleihen könnten. Doch dann sah sie es. Offensichtlich und direkt vor ihr. Sie war nicht gelb. So wie ihre oder ihrer Mutter oder ihrer Freundinnen. Er trug eine Brille mit durchsichtigen Gläsern. So echt, dass es ihr beinahe unheimlich wurde. Doch dieses Glas schien ihm etwas Ungewöhnliches, Weises zu verleihen. Nicht weil er es trug, sondern weil es durchsichtig war. Das schien ihr das große Geheimnis zu sein. Sie hatte es gelüftet. Von nun an wollte sie auch eine solche Brille tragen. Doch nirgends gab es dieses Glas. Nicht, weil es nicht existierte, sondern weil es dies nicht zu kaufen gab. Mit der Zeit verschwand der Wunsch in das Unbewusste, sodass sie fast vergaß, dass sie so fasziniert gewesen war. Nicht, weil sie es vergessen wollte, sondern weil sie ihren Wunsch nicht pflegte. 

Eines Tages reiste sie in ein unbekanntes Land. Sie fürchtete sich, da sie zum erstem Mal ganz alleine war. Doch vieles verband sie mit der Heimat, sodass die sich trotzdem wie zuhause fühlte. Alles war wie in ihrer Heimat. Die Umwelt, die Tiere, die Menschen. Nur eines war anders. Die Menschen dort trugen alle grüne Gläser in ihren Brillen. Nicht, weil sie es wollten, sondern weil sie es nicht anders konnten. Nur grüne Gläser wurden verkauft. 

Zu einem besonderen Zeitpunkt, als sie schon eine Weile in diesem Land verbracht und viel gelernt hatte, geschah etwas was sie zutiefst befriedigte. Nur einen kurzen Augenblick dauerte es, der ihr ein Wohlgefühl schenkte, welches sie zuletzt bei dem Anblick des alten Mannes verspürt hatte. Das Glas ihrer Brille begann sich zu verändern. Kleine Flecken bildeten sich auf dem Glas. Klein, dann wurden sie immer größer. Sie schienen grün zu werden. nein, sie wurden blau. So blau, wie der Ozean, den sie überquert hatte. Sie dachte an ihre Heimat, an ihre Eltern, die Freunde, die Natur und die Dinge, welche sie versäumt hatte zu tun. Sie war erfüllt von Freude und Verständnis. Jetzt wusste sie was passiert war... 

                                  Geschrieben und erdacht von einem ehemals guten Freund oder Seelenverwandten               
                                                                                                                                                Jasper

Keine Kommentare:

Wiederverwertung, wie das?

Man muss nicht alles wegschmeißen, es gibt sicher noch mehr Ideen, wie man Dinge wiederverwertet. Eine Liste von 35 Dingen von smarticular.....